Ausgangspunkt:

Zur Info: Die Klinik ist augenblicklich (noch) in der Trägerschaft der DRV Bayern Süd, und zwar als letztes Akut-Krankenhaus. Ein Betreiberwechsel ist schon seit 15 Jahren zwingend erforderlich und ist nun wichtiger denn je. Als hochspezialisierte Einrichtung in den Bereichen Pneumologie und Psychosomatik sind wir national anerkannt (Focus-Liste Beste im Bereich Lungenerkrankungen und Schmerzstörungen).

Der Atem stockt.

Nachdem den Mitarbeitenden am 14.1.24 über ein Rundschreiben mitgeteilt wurde, dass nun auch eine Schließung diskutiert werden muss, wurden am 15.1. einer Personalversammlung  alle kreativen Kräfte mobilisiert: Nach 10 min war die Rote Beleuchtung der Klinik organisiert.

Licht an!

Bereits am Vortag wurde über facebook das Problem unter die Menschen gebracht (Die geschichtsträchtige Klinik Donaustauf bald Geschichte?) und insta  #wirrettendieklinikdonaustauf gestartet, parallel zu dieser Website. Die erste Petition (von den Patientinnen und Patienten) ging am 18.1. an den Start, die 2. (von den Mitarbeitenden und Unterstüzern) am 19..1.

Durch-Atmen:

Wie der Pressemeldung des Vorstands der DRV Bayern Süd 19.1.2024, vom15.30 zu entnehmen war, konnten wir mit unserem Argumenten zumindest insoweit bewirken, dass die Bedeutung der Fachabteilungen der Klinik (Spezialversorger in der Lungenheilkunde, insbesondere für Langzeit-beatmete Patienten (invasiv und nicht-invasiv), herausragende internationale Erfahrung in der kardiopulmonalen Bildgebung und der Komplexbehandlung schwerkranker psychosomatischer Patientinnen und Patienten erkannt ist. Vermitteln konnten wir darüber hinaus den überregionalen Stellenwert in der fachärztlichen Weiterbildung (Pneumologie als Teilgebiet der Inneren Medizin und dem Gebiet der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie (psychodynamische und verhaltenstherapeutische Grundorientierung) als Alleinstellungsmerkmale in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Regensburg. Wir dürfen sicher sagen, dass die niedrige Todesrate in der Oberpfalz während der Pandemie auch der besonderen Zusammenarbeit zwischen den beiden großen Kliniken in Regensburg und der Klinik Donaustauf geschuldet war.

Tief atmen!

Als international anerkannte Forschungsstätte (vier ProfessorInnen und zwei PrivatdozentInnen auf 120 Behandlungsplätze haben wir bei 170 Publikationen im peer review in 10 Jahren mitgewirkt. Im Bereich der Post-Covid-Themas haben die wissenschaftlichen Protagonisten in der Klinik in den letzten beiden Jahren über eine Million EUR kompetitive Forschungsgelder einsetzen können.

In die Breite atmen!

Große Beachtung fand auch die enorme Unterstützung der Menschen, die mit uns verbunden sind. Die beiden Petitionen (einmal von den Patientinnen und Patienten, einmal von den Mitarbeitenden auf den Weg gebracht, habe in 2 Tagen fast 20.000 Personen unterzeichnet. Das mag auch daran liegen, dass die gesammelte klinische Erfahrung unserer Pflegekräfte, von denen viele schon zwischen 10 und 20 Jahren bei uns sind, und die dadurch bedingte sehr gute zwischenmenschliche Atmosphäre - die Mitarbeitenden sprechen von sich selbst als der "Pflege-Familie", von Angehörigen und Erkrankten sehr geschätzt wird, wie man auch bei google oder www.klinikbewertungen.de und jetzt auch in unserem Gästebuch hier nachlesen kann. Und last but not least: Ein Dank ging zu diesem Zeitpunkt auch an die Medien, die unsere Sache sehr gut voranbrachten (Links auf der website). Wie beim Atemzyklus folgte ein Zug dem anderen...

Atem holen!

Bereits am Mittwoch liefen im Vorfeld die Telefone heiß. Unsere zuständigen MdBs (Peter Aumer und Dr. Carolin Wagner(alphabetisch)), unserer neuer Landtagsabgeordneten Patrick Grossmann, Staatsminister Füracker, unser Oberpfälzer Mitglied im Kabinett, unserer Staatsministerin Ulrike Scharf (Arbeit- und Soziales), unsere Donaustaufer Bürgermeister (Sommer und Weigert), unserer Landrätin Fr. Tanja Schweiger, und unserem Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler, mit dem ich schon vor 20 Jahren die Fachklinik Waldmünchen „retten“ durfte und der sich schon seit vielen Jahren für die Klinik Donaustauf einsetzt, hatten sofort für uns Zeit und nehmen sich unserer Sache an. Ein Dank geht schon an dieser Stelle an die Vorstände der Vertreterversammlung, insbesondere an einen der Vorsitzenden der Selbstverwaltung der DRV Bayern Süd, Herrn Hermann Brandl und die Geschäftsführerin Frau Iding, die nun wirklich alles tun, um den Verkauf zu ermöglichen und die Schließung als die allerletzte Option sehen, die nun keiner mehr ernsthaft will.

Be-Atmen

Ein Danke auch in Richtungen der Verhandelnden auf Seiten des Caritas-Verbandes, die ebenfalls bis an die Schmerzgrenze gehen. Die Politik war aufgefordert, alle Spielräume auszuloten und zu nützen und damit sicher einige Leben zu retten, von Menschen, die ohne die Klinik wohl auf der Strecke bleiben würden.

Viele Briefe wurden in den letzten vier Tagen an das Gesundheitsministerium geschrieben, um die Bedeutung der Klinik Donaustauf für unsere Patientinnen und Patienten, für die Angehörigen und Freundinnen und Freunde, für die einweisenden Ärzte und die etwa 80 Kolleginnen und Kollegen, die in den letzten Jahren wenigstens Teile ihrer Facharztweiterbildung in Donaustauf absolvieren konnten und sich dann auch oft in der Region niedergelassen haben oder Chefärztinnen und Chefärzte in den umliegenden Kliniken wurden.

Ein Argument ist auch die Kooperation mit dem UKR, die eine hochwertige Ausbildung unserer Medizinstudierenden absichert und wissenschaftlich Leuchtkraft hat. Themen wie Mukoviszidose, Lungenfibrose, COPD oder Traumatherapie bei Schmerzpatienten und nicht zuletzt die stationäre Behandlung von PostCOVID Erkranken, die sonst kaum eine Anlaufstelle haben, ergänzen in relevantem Umfang die Schwerpunkte des UKR, das sich auf Tumorbehandlung und Transplantationen fokussiert, dass diese Aufgaben nicht im notwendigen Umfang für die Region übernehmen könnten.

Auf die Plätze – Atem – Los!

Unglaublich: Unsere Patientinnen und Patienten haben eine Demo auf dem Neupfarrplatz organisiert (16.00), Verdi kämpft für den Erhalt der Arbeitsplätze.

Demo-Schlachtrufe:

Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Klinik klaut!
Wenig Luft in der Lunge, 1000 Worte auf der Zunge.
Ohne euch stehn wir am Schlauch, wenn die Seele hilfe braucht.

Die Bürger und Bürgerinnen Donaustauf begaben sich am 27.1.24 zusammen mit ihren Gemeinderäten, auf einen Schweigemarsch. Los gings am Kriegerdenkmal. An der Klinik gab es dann ein großes Feuer, das verdeutlichen soll, wie sehr es brannte und eine Mahnwache der örtlichen Bauern, die sich mit uns solidarisierten („Hand in Hand für unser Land“).

Der Erfolg des vielfältigen Engagement der Mitarbeitenden in den letzten 14 Tagen für den Erhalt der Klinik zeigt auch auf, was für ein tolles, kompetentes und vielseitiges Team arbeitet mit zusammen mindestens 5000 Jahren Berufserfahrung! Und last but not least unsere mittlerweile 23.000 Unterstützer der beiden Petitionen.

Entschleunigt atmen!

Die Lösung ist nun der Übergang der Trägerschaft auf den Caritas Verband, der auch das Krankenhaus St. Josef in Regensburg betreibt, mit dem auch die Mitarbeitenden gut zurechtkommen würden und dessen Fachbereich-Portfolio wir bestens ergänzen würden. Herzlichen Dank! Die Mitarbeitenden, Patientinnen und Patienten der Klinik. Am 30.1.24 leuchtete dann die Klinik grün.

Schaun wir mal, wann wir endgültig aufatmen können!